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Berlin 24 Magazin - The Story of Jesse Cole

Im Winter 1967 wurde Jesse im westlichen Teil von Berlin geboren. Er wuchs wie alle Kinder unter dem Einfluss der ansässigen Alliierten auf. In seinem Fall war es der amerikanische Sektor. Die Musik der 50er – 70er Jahre prägten seinen Lebensalltag. Der Vater, ein absoluter Cash Fan und die Mutter, die der Stimme Elvis Presleys erlag, verstärkten diese Prägung.

 

So war es auch kein Wunder, dass er sich früh für den Weg der Musik entschied. Hauptrollen bei vielen Schulaufführungen der Grundschule und Realschule, Schulband, und andere Projekte zeigten schnell sein Talent für den Gesang.

Mit 15 lernte er in drei Tagen mit blutenden Fingern die Gitarrenrundgriffe um in der ersten Rock´n´Roll Band mitzuspielen. So coverte er mit seiner Band die Songs von Elvis, Bill Haley und anderen Größen.

 

Dann nahm sein Vater ihn mit zu seinem ersten live Konzert von Johnny Cash. Dieses Konzert war der Grundstein zu seiner Liebe zur Country Music. Der amerikanische Sender AFN und die große Plattensammlung seines Vaters eröffneten Ihm ganz neue Wege. 

1984 während eines Konzertes lernte Jesse den Songschreiber Peter Seering kennen. Seering erkannte das Talent des jungen Mannes und produzierte mit ihm die erste Single „Tears in your eyes“. Doch in Deutschland hielt sich der Erfolg in Grenzen. Dagegen schlug der schmalzige Song in Polen wie eine Bombe ein. 8 Wochen lang hielt er sich auf dem Platz 1 der internationalen Charts neben Madonna, Tina Turner, Depeche Mode und anderen Größen. Auch die folgenden Songs „Little Lady“ und „Lovers Lane“ ließen die Herzen der Mädchen in Polen schmelzen. Und so wurde der junge Mann 1986 zum „Sänger des Sommers 86“ ernannt. In Katowice trat er vor 3000 Leuten live auf mit einer 3 Millionen Zuhörerschaft über Radio.

Doch das Management hielt an der Auslandpolitik nicht fest, da die Einnahmen ihnen nicht genug waren. Und so wurde die Karriere des jungen Mannes erst einmal beendet.

 

Jesse blieb aber seiner Musik treu und spielte in vielen namenhaften Bands der Berliner Countryszene teilweise auch als Gastmusiker mit. Er begann sein eigenes Tonstudio aufzubauen und produzierte unter dem Namen Heartland Musicproduction. Dies war auch die Zeit in der er anfing als Songwriter zu arbeiten. 1996 gründete er dann seine erste eigene Band und zeigte, dass man Songs nicht nachspielt, sondern sie in seinem eigenen Stil umsetzt und vorträgt. Die Band hatte seinen eigenen Sound.

Doch 2001 beendete ein Gehörsturz und in Folge bleibender Tinitus seine Gesangskarriere auf Anraten seines Arztes. Jesse hing die Musik an den Nagel, verstaute die Gitarre unter seinem Bett und wollte mit all dem nichts mehr zu tun haben. Die Music war das was ihn all die Jahre angetrieben und bereichert hatte.

 

Er bereiste die USA und Kanada, spielte dort ab und zu auf einigen Festivals und begriff was Country Music wirklich war. Viele Geschichten und Erlebnisse auf seinen Reisen wurden Stoff für viele Songs. Doch zuerst suchte er die Einsamkeit der Wildnis und reiste mit 3 Natives fast dreieinhalb Monate durch die Einsamkeit der Rocky Mountains. Hier lernte er den Sinn des Lebens und sich selbst kennen.

Doch nicht nur positives beeinflusste den jungen Mann. Die frühe Scheidung der Eltern, der Rosenkrieg der folgte, zwei Scheidungen und viele Beziehungen, die aufgrund einer falschen Erziehung der Mutter kaputt gingen prägten ihn und hinterließen tiefe Wunden. Auch der Verlust seines Arbeitskollegen Frank während eines gemeinsamen Jobs im arabischen Teil der Welt, riss ihn in tiefe Abgründe.

2011 Anfang 2012 war dann nach weiteren Tiefschlägen und Zerreißproben die Kraft des jungen Mannes völlig aufgebraucht. Trotz der Geburt seiner beiden Kinder in 2010 und 2011 verlor er die „Lebenslust“

 

„ Ich war ausgebrannt. Der Tod meines Vaters, das Infrage stellen meiner selbst und der Hausausbau waren der I Punkt. Ich hatte keine Lust mehr und sah auch nicht mehr das Schöne um mich herum. Eines Tages hatte ich den Entschluss gefasst dem ein Ende zu setzen. Ich fragte mich warum ich das alles mache, wenn nichts dabei rum kommt, man nur noch am zahlen ist, nichts mehr zurück legen kann oder auch einfach mal in den Urlaub fahren kann. Ich wollte nicht mehr.

 

Doch an dem Tag rief meine Frau mich an und bat mich die Kinder von der Tagesmutter abzuholen. So fuhr ich los und kam mit den Kids zurück. Meine Tochter sah mich an und sagt „Papa lieb“ und streichelte mir über die Wange. Diese kleine Geste war es, die mich wieder etwas zurück holte“.

 

„Im Frühjahr 2012 bekam ich eine CD von einem jungen Künstler aus Texas. Cody Jinks Songs rissen mich im wahrsten Sinne des Wortes aus Tal des Todes. In seinen Texten fand ich meine eigene Lebensgeschichte und Erfahrungen wieder. Ich fuhr zu Pfingsten zu seinem Abschiedskonzert hier in Deutschland. Wir trafen uns und es war als würden wir uns schon ewig kennen.

 

An diesem Tag entschloss ich mich wieder mit der Musik anzufangen. Ich kümmerte mich um eine Kur und verarbeitete alles was ich erlebt hatte, was sich angestaut hatte in meinen Liedern. Über vieles hatte ich bis dahin mit keinem Menschen gesprochen. Ich habe es einfach verdrängt. Es brach alles heraus.“

Seine Frau und nur weni

ge Freunde hielten zu ihm in dieser schweren Zeit, die für alle nicht einfach war. Und so beschloss er seine erste CD “Live free or die“ mit seinen eigenen Songs in Texas zu produzieren.

 

Und seine Motivation sollte sich auszahlen. In 2013 eröffnete er offiziell das Deutsch- Amerikanische Volksfest mit dem Song „The german american Volksfest“. Während dieser Veranstaltung saß ein junger Mann im Publikum, den der authentische Countrysänger faszinierte. Ralph Kartelmeyer vom Sender Berlin 24 TV lud Jesse spontan zur Eröffnung seiner eigenen Vernissage der Hall of Fame in Berlin ein.

Eine Woche vor Beginn der Ausstellung rief Ralph Jesse an und fragte Ihn, ob er denn nicht seinen „Volksfest-Song“ noch etwas um texten könne und eine Strophe zur Hall of Fame schreiben. „ Ralph, das ist nicht  mein Song und ich würde das auch nicht so gut finden. Aber ich mache Dir einen Vorschlag. Ich werde sehen, ob ich Dir einen eigenen Song für deine Veranstaltung schreibe. Aber ich kann dir nichts versprechen.“

Gesagt getan setzte er sich an die Umsetzung. Doch irgendwie wollte es nicht so richtig klappen. „ Ich hatte die Melodie, aber der Text wollte nicht. Ich sollte die Worte Hall of Fame und Berlin einarbeiten. Das Musik die Menschen zusammen bringt egal woher sie kommen. Es ging um die Ehrung von Musikern und Filmkünstlern und auch Ralphs Name wollte ich einbauen. Das war nicht einfach“.

 

Es war als würde man durch die Wüste laufen und nach Wasser suchen. Jesse war frustriert. Einen Tag vor der Veranstaltung nach einem Besuch bei seiner Mutter regnete und Gewitterte es auf dem Heimweg. „ Die ganze Zeit hatte ich die Melodie im Kopf und es kam plötzlich eine Zeile nach der nächsten. Als wir zu Hause ankamen, standen 2 Regenbögen genau über unserem Haus und ich hatte den Text fast fertig im Kopf. Ich sagte Schatz nimm die Kinder ich muss schnell was aufschreiben. Und so schrieb ich in nur 5 Minuten alles nieder und hatte den Song fertig“.

Unsicher, ob das Werk auch Ralph Kartelmeyer gefallen würde, trug er diesen zur Eröffnung der Hall of Fame Vernissage in Berlin vor. Mit vollem Erfolg. Auch die Veröffentlichung auf Youtube über den Berlin 24TV Sender zeigte, dass der Künstler mit diesem Lied den Nagel auf den Kopf getroffen hatte.

 

Im Herbst 2013 folgte dann ein Interview mit Berlin 24 und eine Kurzdokumentation die ebenfalls erfolgreich war. Im Oktober nahm Jesse beim Country Music Euro Masters Wettbewerb teil und belegte den 5. Platz in der Kategorie Solokünstler von 250 Bewerbern. Eigentlich sollte auch schon zu diesem Zeitpunkt seine eigene CD auf dem Markt sein. Aber es fehlt das Geld zur Pressung der CD. Auch das schon zu 80% produzierte Musikvideo zur Markteinführung der CD wurde aufgrund der finanziellen Lage auf Eis gelegt. „ Ich finanziere alles selber, weil ich unabhängig bleiben möchte. Ich will meine eigene Musik machen, mich so präsentieren wie ich bin und nicht wie ich mich am besten verkaufen würde. Meine Songs soll die Menschen im Herzen ansprechen, ihnen zeigen, es gibt noch Andere, die dieselben Probleme haben wie ich“.

 

Und so startet der Countrysänger in das Jahr 2014 mit voller Elan und Zuversicht.     „Durch die Country Music Euro Masters haben sich viele neue Freundschaften und Projekte entwickelt. Ich habe schon die 2. CD „The dark years“  mit allen Songs fertig als Projekt kommt jetzt Nr. 3 . Mal sehen wie sich alles entwickelt. Ich habe aufgehört mir über die Dinge einen Kopf zu machen. Je weniger Erwartungen man hat, umso weniger ist man enttäuscht wenn es nicht klappt.

 

Meine Devise: Kommt Zeit, kommt Rat, kommt Gummibärchen. Also einfach warten was kommt.“